Die Stadtverordnetenversammlung in Fritzlar hat einen wichtigen Schritt für den Tierschutz in unserer Stadt getan. Nach kontroversen, aber konstruktiven Diskussionen wurde der gemeinsame Antrag von SPD, Grünen und Freien Wählern zur Prüfung einer Katzenschutzverordnung mehrheitlich angenommen.
Was bedeutet die Entscheidung konkret?
Der Magistrat wird nun prüfen, ob und wie eine Katzenschutzverordnung in Fritzlar umgesetzt werden kann. Diese würde vorsehen, dass freilaufende Katzen kastriert und gekennzeichnet werden müssen, um die unkontrollierte Vermehrung von Streunerkatzen zu reduzieren und damit verbundenes Tierleid zu verhindern.
Ein Musterbeispiel für Bürgerbeteiligung
Besonders erfreulich ist, dass dieser Antrag auch auf einer Bürgerinitiative basiert. Über 1000 Unterschriften wurden gesammelt – ein eindrucksvoller Beleg für das Engagement unserer Bürgerinnen und Bürger. Uns ist klar: Kommunalpolitik muss die Anliegen der Menschen vor Ort ernst nehmen.
Häufige Fragen und Missverständnisse
In der öffentlichen Diskussion sind einige Missverständnisse aufgetreten, die ich gerne aufklären möchte:
- Keine „Katzenpolizei“: Eine Katzenschutzverordnung bedeutet nicht, dass Ordnungsbeamte von Tür zu Tür gehen und Katzen kontrollieren.
- Keine Steuerverschwendung: Die Kosten für Kastrationen werden in der Regel von Tierschutzvereinen getragen und durch Spenden finanziert.
- Bewährtes Konzept: Über 800 deutsche Kommunen setzen bereits erfolgreich Katzenschutzverordnungen um.
Wie geht es weiter?
Wir werden den Prozess konstruktiv begleiten und darauf achten, dass die Interessen aller Beteiligten – der Tierhalter, der Tierschützer und nicht zuletzt der Tiere selbst – angemessen berücksichtigt werden. Über die weiteren Entwicklungen werden wir Sie auf dem Laufenden halten.
Guten Abend
Ich habe selbst zwei Katzen(beide Sterilisiert) die dauernd aus der Nachbarschaft auf einen nicht Kastrierten Kater treffen, der meine beiden Katzen so dermaßen traktiert, das beide so Angst haben vor die Tür zu gehen. Eine meiner beiden ist von dem Kater so verprügelt und gebissen worden, dass sie vor Angst unter sich gepinkelt hat. Der Kater verschreckt alle Katzen bei und in der Region „An der Heerstraße“ so das die Katzen vor Angst sich verkriechen. Das wäre anders, wenn der Kater aus der Nachbarschaft Kastriert wäre. Wir haben mit dem Besitzer des Katers auch schon das Gespräch gesucht, doch leider ohne Erfolg.
Bitte setzen sie hier in Fritzlar die Kastrationspflicht für Freilaufend Katzen und Kater durch. Das mindert nicht nur Tierarztkosten sondern auch die überfüllten Tierheime werden stark entlastet.
Mit freundlichen Grüßen
Sandra Kasten
Liebe Sandra,
vielen Dank für Ihren ausführlichen Kommentar und dass Sie Ihre persönlichen Erfahrungen mit uns teilen. Genau solche Rückmeldungen zeigen, warum wir diese Initiative gestartet haben.
Ihre Schilderung macht deutlich: Das Problem existiert real und betrifft konkret die Menschen in Fritzlar. Wenn Sie Angst haben müssen, Ihre eigenen Katzen in den Garten zu lassen, läuft etwas grundlegend schief.
Die Katzenschutzverordnung würde genau hier ansetzen: Durch Kastrations- und Kennzeichnungspflicht könnten wir die unkontrollierte Vermehrung eindämmen und gleichzeitig dafür sorgen, dass entlaufene Tiere schneller zu ihren Besitzern zurückfinden.
Ihre Erfahrung zeigt auch: Es geht nicht nur um Tierschutz, sondern um Lebensqualität für alle Beteiligten – für die Streunerkatzen, für verantwortungsvolle Katzenhalter wie Sie und für die Nachbarschaft.
Falls Sie mögen, würde ich gerne Ihre Erfahrungen in die weitere politische Diskussion einbringen (selbstverständlich anonymisiert). Bürgerstimmen wie Ihre sind oft überzeugender als jede Statistik.
Haben Sie noch weitere Beobachtungen oder Anregungen zu diesem Thema?
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Jerosch
Ich freue mich über den großen Schritt, den wir in Fritzlar machen konnten. Der Erlass der Katzenschutzverordnung zeigt, dass Politik nicht nur aus Debatten, sondern vor allem aus konkreten, wirksamen Entscheidungen bestehen muss, die das Leben in unserer Stadt verbessern.
Der Magistrat hat nach unserer Initiative die Verordnung erlassen und mit der Bekanntmachung wird diese rechtsgültig. Das ist ein schöner Erfolg für unsere gemeinsame Anstrengung!
Ich bin davon überzeugt, dass wir uns auch in Zukunft gemeinsam für die großen und kleinen Anliegen in Fritzlar einsetzen werden.